Die Taufkerze wird an der Osterkerze entzündet und mit den Worten „Empfange das Licht Christi“ dem Täufling, den Paten oder den Eltern übergeben.

Römisch-katholische Kirche
Im 20. Jahrhundert bildete sich zunächst in der römisch-katholischen Kirche der Brauch heraus, die eigene Taufkerze aufzubewahren, sie zu besonderen Lebenssituationen anzuzünden und so alle Stationen des Lebens ins Licht der Taufe zu stellen. So kann die Taufkerze auch als Erstkommunionskerze oder bei der kirchlichen Trauung verwendet werden. Sie kann am Tauftag oder am Namenstag angezündet werden. Regional war das auch schon vorher üblich. In der Picardie etwa, wurde die Taufkerze ein ganzes Leben lang aufbewahrt, um schließlich neben dem Sterbebett zu leuchten. Im Berchtesgadener Land wurde eine besonders große Taufkerze für alle Kinder der betreffenden Familie verwendet, so dass diese bei der Taufe des jüngsten Kindes nur noch ein kleiner Stumpen war.
Evangelische Kirchen
Später wurde die Taufkerze auch in vielen, aber keineswegs allen, evangelischen Kirchengemeinden übernommen: Seit etwa Ende der 1990er Jahren hat fast jedes evangelisch getaufte Kind eine Taufkerze zu Hause stehen. Am Geburts- oder Tauftag werden sie aus dem Schrank geholt. Diese Kerzen sollen der Tauferinnerung in der Familie dienen und bei Tauferinnerungsfeiern in die Kirche mitgebracht werden. Auch bei der Konfirmation finden sie Verwendung, oder werden für diesen Anlass neu hergestellt.
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